Im Original nachzulesen auf www.metalnews.de

 

Mittelalterlicher Death Metal. Das hört sich prinzipiell interessant an. Wenn dann allerdings auch die Spielfertigkeit eher den Beigeschmack dunklerer Zeiten mit sich führt, wird das Ganze doch zwiespältig. Ich meine, gut – die Songideen sind teils gefällig (bestes Beispiel: das sehr gute „Ragnarök“) und die richtige Stimmung kommt auch hier und dort auf, aber leider ist ein großer Teil der Platte so rumpelig eingespielt, dass sich sofort der Eisregen -Vergleich aufdrängt. Klar, wer die Thüringer vergöttert, wird auch den dumpfen Drumsound von Torture lieben. Womöglich ist dieser Zielgruppe auch die unsaubere Leadklampfe schnurzpiep. Mich stört's aber blöderweise. Wobei man jetzt auch noch zur Verteidigung der Truppe anbringen könnte, dass man mit der eher brachialen Musikalität ja dem darzustellenden Produkt imagemäßig gerecht wird – geschenkt.

Die Songstrukturen sind alle recht simpel und eher im klassischen Heavy/Thrash Metal als im Todesblei-Sektor anzusiedeln. Letztgenannter Markt wird nur durch die Vocals bedient. Über den Riffs thronen folkig angehauchte Melodien aus der schon erwähnten Hoppelleadklampfe. Textlich dreht sich natürlich alles um die mittelalterlichen Lieblingsthemen „Folter“, „Krieg“, „Hinrichtung“ und „Inquisition“ – somit bleiben Überraschungen auch lyrisch auf der Strecke.

Klar, das hier ist 'ne Eigenproduktion. Deshalb geb' ich auch nicht die 3 Punkte, die ich bei einem Label-Release verteilt hätte, sondern hebe um einen Zähler an. Die Gründe: Gute Ideen sind vorhanden, nur an der Umsetzung und am Sound muss noch etwas gefeilt werden.